Freitag, 20. Mai 2011

ARD, ein Nachrichtenmedium schafft sich ab.

Heute Morgen zu meinem Frühstückskaffee konnte ich die Zauberhafte Yve Fehring als Nachrichtensprecherin der ARD Tagesschau bewundern.

Ausser ihrer angenehmen Stimme und ihrem sehr gewinnenden Lächeln gab es leider keinen Grund die Tagesschau der ARD heute Morgen zu verfolgen.

Das beharrliche Stillschweigen der ARD zu den Protesten in Spanien in den letzten Tagen, aber auch die spärliche Berichterstattung über hunderttausende Protestierende in Frankreich, Griechenland und Großbrittanien in der Vergangenheit ist eine politische Zensur wie sie selbst in der ARD ihres gleichen sucht.

Seit 5 Tagen protestiert die Spanische Jugend, ohne das es der ARD eine einzige Meldung Wert wäre. Auch die anderen Leitmedien berichten erst seit gestern darüber. 




Die lüstene Sensationssucht der Medien im Fall des gestürzten Strauss Kahn scheint jedoch jedes Verhältnis zu sprengen. Die ständige Wiederholung der irssinigen Wachstumsmärchen der Wirtschaftsweisen, die völlig unkommentiert hingenommen werden tun ihr übriges. Das diese auch noch die Frechheit haben deine Rente ab 69 zu fordern will ich hier gar nicht kommentieren.

Seit heute Morgen besteht bei mir kein Zweifel mehr, dass in der ARD eine massive Zensur nach den Wirtschaftsinteressen der Finanzoligarchie stattfindet.

Falls es ein weiteres Zeichen bedarft hätte, dass unsere Demokratie nur noch als Puppentheater stattfindet, heute Morgen konnte man es (nicht) sehen.

Wie diese Zensur stattfindet? Keine Ahnung.


Obwohl der Bürger über die GEZ immer mehr zur Kasse gebeten wird verliert er die Kontrolle über dieses wichtige Organ der Demokratie. Eine Demontage der Öffentlich Rechtlichen als freies Nachrichtenorgan findet überall statt.

Sie ist in den USA schon längst vollzogen. Mit dem Angriff auf den letzten öffentlich rechtlichen Sender (National Public Radio/NPR) fand sie dieses Jahr ihr Ende.

Wir befinden uns mitten in einem Propagandakrieg, mit dem die Geldelite verzweifelt dem Aufstand im Netz Paroli bieten will. Sie werden verlieren.

Siehe auch hier

Nachtrag:

war gerade noch einmal auf der ARD Tagesschau Webseite. Keine einzige Meldung zu Spanien, WTF?

Ich meine wir haben über Aufstände von 50 Leuten in Bahrain oder Kuweit erfahren. Die Washington Post und die NY-Times berichten über Spanien.

Sogar FOX News hat einen Beitrag.

Nachtrag 2

Jetzt (15:00) gibt es einen Beitrag in der Tagesschau.

Ich werde meinen Post dennoch so stehen lassen.

Nachtrag 3, auf Grund meiner Empörung über diese Auslassung habe ich mich selbst über meinen Leitspruch No 1 hinweggesetzt.

"Never assume malice if stupidity would suffice." (Hanlons Razor).

Nach Lektüre dieses Beitrags von Richard Gutjahr, erscheint es mir, dass auch hier eher die schiere Blödheit der Medienveranwortlichen schuld ist.
Anscheinend fehlten die Fähigkeiten zu Begreifen, was da in Spanien gerade passiert.

Das aber die Tagesschau anscheinend eine längere Leitung hat als die Murdoc'schen FOXNews ist nur schwer zu verdauen.

5 Kommentare:

  1. Sie haben Recht, dass so explizit hervorzuheben. Die Medien spielen eine unrühmliche Rolle in der Verschleierung der Realität. Gerade bei den öffentlich-rechtlichen muss man das kritisch sehen. Soweit ich mich zurück erinnern kann, wurde in Presse und Medien noch nie in einem so starken Maße mit geschönten, verfälschten Daten, mit dem Weglassen von Informationen, Meldungen und Details derart manipulative Information verbreitet.

    Sie haben auch Recht, dass man dadurch bedingt durchaus den Eindruck erhalten kann, dies diene spezifischen Interessen - ob nun der Finanzoligarchie, dem Big Business oder wem auch immer.

    In ganz besonderer Weise hat es auch mich stutzig gemacht, wie rasch und wie laut gleich nach der Ausschaltung von Dominique Strauss-Kahn wieder das neoliberale Lied angestimmt, mehr und längeres Arbeiten gefordert und Austeritätspolitik als der zu beschreitende Weg angepriesen wurde. Dabei hat der IWF in all den Jahren vor Strauss-Kahn mit drakonischen Sanierungskonzepten viele Staaten und ganz besonders auch Entwicklungsländer in den Ruin und die finanzielle Abhängigkeit getrieben, was in erster Linie dem amerikanischen Big Business nutzte.

    Insofern ist schwer zu verstehen, warum niemand DSK als IWF-Chef zu halten versuchte. Denn wenn die EU-Schuldenstaaten auf Austeritätspolitik verpflichtet werde, so wird dies recht bald zu einer Zerreißprobe für die EU werden. Die vielen Massenproteste sind der Beleg dafür. Und dann hilft es auch nichts, wenn versucht wird, dies aus der Berichterstattung herauszuhalten.

    Im Übrigen vielen Dank für Ihren letzten Kommentar in meinem Blog. Ich stimme Ihnen in allen Punkten zu. Es ist eine schöne Ergänzung für das, was ich in meinem Post geschrieben habe.

    Grüße
    Stefan L. Eichner

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  2. Danke für den Beitrag,

    Ich halte zu diesen Thema die Kommentare des Medienkritikers Albrecht Müller für sehr erleuchtend.

    http://www.nachdenkseiten.de/?author=2

    Der z.B. hier genauer die Wachstumsanalysen auseinandernimmt:
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=9441

    Gruß

    AlienObserver

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  3. Zu Strauss Kahn kann ich auch diesen Beitrag empfehlen. Verschwörungstheorien würden die Medien es nennen:

    http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=24866

    Michel Chossudovsky:

    "Without a frame-up instrumented by very powerful people acting in the background, the head of the IMF would have been treated in an entirely different way. The mayor of New York Michael Bloomberg and Timothy Geithner would have come to his rescue. The matter would have been hushed up with a view to protecting the reputation of a powerful public figure. But that did not happen."

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  4. Danke für die Links. Was A. Müller gemacht hat, kann man durchaus als einen schönen Kurs in "Zeitung lesen lernen" bezeichnen.

    Der Aufsatz von Chossudovsky deckt sich vom Hintergrund her mit dem, was ich einmal bei John Perkins über die Wirtschaftsmacht der USA und wie sie ausgeübt wird, gelesen habe. (Confessions of an Economic Hit Man" und "Weltmacht ohne Skrupel"). Perkins war Teil des Räderwerks, ist ausgestiegen und hat angefangen darüber zu schreiben - was wohl nicht ganz ungefährlich war. Was DSK passiert ist, kann man vor dem Hintergrund von Perkins gut verstehen. Aber es gibt wohl viele andere Autoren, die Ähnliches geschrieben haben.

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  5. Hallo Herr Eichner,

    danke für den Hinweis. Auf John Perkins wurde ich durch "Making Money" von Bernd Wagenhofer aufmerksam. Die Geschichte schien mir erst zu unglaublich um sie sofort zu akzeptieren.

    Erst als ich diese Geschichte von Greg Palast, einem BBC Reporter, den ich für Vertrauenswürdig halte, gelesen habe, war mir klar, dass es sich genau so verhält wie Johne Perkins es beschreibt.
    http://www.gregpalast.com/john-perkins-jerk-con-man-shill/

    Seine Bücher habe ich (noch) nicht gelesen, aber ich bin mit seiner Geschichte und seinen Tätigkeiten Vertraut. Ich hoffe das die das Lesen, sich mit Jhon Perkins einmal auseinandersetzen und verstehen wie Abartig "Globalisierung" ist.

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