Donnerstag, 19. Mai 2011

Hirsch Report

Ich muss leider auf diesem Thema weiter herumreiten, da die Mehrheit der Menschen den Ernst der Lage nicht begreifen will. Das ist natürlich die Folge der totalen Funkstille in den Medien zu diesem Thema.

Im Jahr 2005 erstellte der renommierte Energieexperte Robert Hirsch ("Science Applications International Corp.") (SAIC) für die US Regierung (Bush) eine Studie zu Peak Oil, den "Hirsch Report".

Ähnlich wie die der vom Bundestag eingerichteten Enquete Komissionen waren seine Handlungsempfehlungen nicht politisch opportun und wurden in Schubladen versenkt.

Seit dem ist Robert Hirsch einer der wichtigsten Warner zur bevortsehenden Öl-Knappheit.


„Der Charakter des Peak-Oil-Problems ähnelt dem Killer-Asteroid-Problem. Man muss wirklich sofort mit durchgreifendem Handeln beginnen, weil uns die Zeit davonläuft. Es wird viel Zeit und Mühe bedürfen und muss als ein Sofort-Programm angegangen werden, um die Wirkungen zu verringern. Wenn man das Problem langsam angeht, verschwendet man Zeit. Wenn es uns trifft, dann wird die Tragweite so extrem sein, dass die Menschen zusammenarbeiten und Dinge tun, ja Opfer bringen müssen, die weit über das hinausgehen, an was die meisten von uns im Ernst gedacht haben.“ (Robert Hirsch)

Der Hirsch Report geht davon aus, dass 20 Jahre ausserordentliche Anstrengungen vor eintreten des Fördermaximums nötig sind um die schlimmsten Folgen von Peak Oil zu verhindern.

Ähnlich äussern sich alle seriösen Studien zu diesem Thema.

Warum hätten wir schon vor Peak Oil diese Anstrengungen unternehmen müssen?

Dazu eine kleine Grafik, die das Problem zu später investitionen Verdeutlicht:


Dargestellt sind hier schematisch die Ölförderung und die mögliche Entwicklung von alternativen technologien. Man beachte zudem, dass der Bedarf an Rohöl stetig weiter wächst.

Wir haben also den Karren schon an die Wand gefahren.
Der Meteorit wird uns treffen.

Sie glauben wir finden genug Öl um uns zu Versorgen? Antwort hier:

13 Kommentare:

  1. Gute Analyse!

    Umso erstaunlicher, dass du dich an anderer Stelle für Ausstieg aus der Atomkraft aussprichst. Was sind schon deren Gefahren gegenüber dem Armageddon, das da von Seiten der fossilen Energieträger auf uns zu kommt?

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  2. Atomkraft?

    Viele Gründe:

    1. Sollten wir mit Atomkraft die Energieprobleme durch peak oil lösen wollen, wäre es schnell aus mit dem Uran. Atomkraft ist nicht nachhaltig.

    2. Die Nutzung der Atomkraft gefährdet die gesamte Gesellschaft. Dieses Risiko ist für eine Gesellschaft nicht tragbar. Vor allem, da wie in meinem Post bemerkt, Sicherheitskriterien auf Grund der Profitgier auf der Strecke bleiben (müssen).

    3. Atomkraft steht dem Ausbau nachhaltiger Energietechnologien im Weg. Der Atomausstieg gibt jetzt den ersten Impuls hin zu einer neuen nachhaltigen Energieversorgung.

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  3. zu 1.: Im Transportsektor jenseits des Privat-KFZ) wird man aus technischen Gründen Öl mittels Strom sicher nicht substituieren können. Andererseits kann nahezu alles, was nötig ist, sythetisch hergestellt werden - sofern man irgendwoher die nötige Energie erhält.

    Eine Knappheit des "Brennstoffs" für AKWs sehe ich aber nicht kommen bzw. ließe sich diese unter Ausnutzung von Brutreaktoren plus Wiederaufbereitung sehr lange hinaus zögern. Wichtig wäre natürlich hier auch: Man muss damit anfangen, bevor die Knappheit schon akut ist.

    Kleinere und größere Katastrophen wird es geben, aberi mmernoch besser als auf das technologische Niveau von 1800 abzustürzen (aber ohne die im Jahre 1800 noch verfügbaren und seither ausgebeuteten Ressourcen).

    zu 2. und 3.: Wenn du davon ausgehst, dass eine nachhaltige Energieversorgung nicht allzuweit vom heutigen Verbrauchsniveau entfernt möglich ist, dann wäre es natürlich unverantwortlich, stattdessen bzw. parallel in die Atomkraft zu investieren. Ich sage: schade, wird nicht klappen. Und deinen Beitrag hatte ich gerade zum Ende hin genauso interpretiert. Atomkraft ist meines Erachtens genau die Technologie, die die Lücke schließen könnte - zumindest in der industriealisierten Welt.

    Momentan soll zumindest in Deutschland zukünftig massiv Richtung Erdgas umgesteuert werden - zu einer Zeit, wo in West- und Mitteleuropa die Förderung bereits stark abnimmt und umgekehrt in den wichtigsten übrigen Förderländern der Eigenkonsum kräftig anzieht. Da wäre es aus Sicht der Versorgungssicherheit sogar sinnvoller, zukünftig noch mehr auf die Kohle zu setzen.

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  4. Nochmal zu Atomkraft.

    Wenn wir das Problem Global sehen spielt Atomkraft schlichtweg keine Rolle.

    Sie ist der Falsche Weg. Vor allem da wir immer mehr Leistung in die Aufarbeitung der verschiedenen Katastophen stecken müssen.

    Wir haben keine Endlager und für weitere Forschung (Schnelle Brüter usw) haben wir wahrlich keine Zeit mehr.

    Atomkraftwerke sind schlechte Nettoenergieerzeuger wenn man das Problem des Atommülls, der Sicherheit, der Unfälle und des Rückbaus mit einbezieht.

    Wenn man die Atomenergie soweit ausbaut, dass sie Erdöl ersetzt, haben wir die bstehenden Uranvorräte innerhalb von kurzer Zeit ausgeschöpft. Das sage nicht ich sondern der Hirsch Report. Momentan reichen sie vorraussichtlich noch wenige Jahrzehnte

    Eigentlich muss man darüber gar nicht reden. Sie ist als nicht nachhaltige Energieerzeugung der gleiche Fehler der uns in die Momentane Situation geführt hat.

    In ein paar Jahren haben wir dann den gleichen Scheiss wieder, nur mit der Kernenergie, und die verschafft uns einen riesigen Rattenschwanz an zusätzlichen Problemen.

    Finales Argument, unsere Gesellschaft will sie nicht, und das mit Recht.

    Einen sofortigen Ausstieg muss ich allerdings nicht haben. Man kann langsam die Reaktoren vom Netz nehmen, ähnlich wie von Rot Grün beschlossen.

    Gleichzeitig muss in Nachhaltige Energieerzeugung investiert werden.

    Wie aus meinen Beiträgen ersichtlich ist jedoch Elektrizität nicht das Primäre Problem. Nachhaltige Stromversorgung bereitzustellen ist vergleichsweise trivial.

    95% unserer Produkte sind von Erdöl Abhängig. nicht von Elektrizität, sondern vom Rohstoff.

    Diesen Rohstoff zu ersetzen kann Strom natürlich helfen in dem man Synthesegas oder Solarkraftstoffe herstellt. Dahin ist der Weg allerdings noch sehr weit.

    Bis wir dafür die Anlagen haben, kann parallell leicht die Stromerzeugung aus Erneuerbaren ausgebaut werden.

    Der Atomausstieg schadet gar nichts, im Gegenteil. Politisch und Wissenschaftlich hilft er uns.

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  5. An Anonym: Den vorletzten Absatz verstehe ich nicht ganz.

    Eine nachhaltige Energieversorgung die den Bedarf deckt wird sich einstellen da wir in Zukunft nichts anderes haben werden. Falls zwischenzeitlich die energieproduktion und die Erdölförderung einbricht wird der Bdarf natürlich sinken müssen.

    Dies bedeutet nach allem was ich weiss totales Wirtschaftliches Chaos, Hunger usw. Irgendwie werden wir uns aber am Ende der Situation anpassen.

    Wie viele von uns das ende sehen bleibt abzwarten.

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  6. Mir scheint, dass du deine eigene Analyse, die ich übrigens - das sei nochmal betont - teile, nicht ganz ernst nimmst bzw. sie nicht bis zu Ende denkst.

    Die Welt der permanenten Energiekrise wird eine Welt im permanten Ausnahme- bzw. Kriegszustand sein. Wer im eigenen Einflußbereich noch über Energiequellen verfügt, der wird hohe Mauern darum errichten, wer nichts (mehr) hat, wird versuchen, den (noch) besser gestellten etwas abzuluchsen oder als Zivilisation in heutiger Form untergehen. Dabei kann es sehr, sehr lange bergab gehen, bis ein stabiles Niveau erreicht ist. Die Ausstattung mit wichtigen Ressourcen und (dem dann nötigen, aus heutige Sicht "primitiven") KnowHow ist heute in vielen Regionen ja deutlich schlechter als noch vor 200 Jahren. Die Folge: Chaos & Hunger - deine Worte.

    Deswegen brauchst du dir bezüglich Atomkraft über die Lage "global gesehen" gar keine Gedanken zu machen. Die globale Lage könnte sich schlimmstenfalls so darstellen, dass die Weltbevölkerung sich innerhalb einiger Jahrzehnte halbiert. Wichtig ist da allein, wie die Versorgung in unserem engeren Umfeld so weit wie möglich aufrecht erhalten werden kann. Und da könnten 10 AKWs mehr oder weniger darüber entscheiden, ob im postfossilen Deutschland das Überleben bzw. die Versorgung von 1 Mio Menschen (Zahl frei erfunden) mehr oder weniger gesichert ist. Zumal Uran zur Not noch aus dem Meerwasser gewonnen werden könnte - der wahnsinnig hohe Energieertrag pro Masseeinheit macht es möglich.

    Unfälle/Rückbau/Endlagerung werden angesichts der dann anstehenden Probleme (nichts weniger als der Untergang der "Welt, wie wir sie kannten") völlig irrelevant sein. Zumal der hochradioaktive Müll ob seiner Eigenschaft, noch für Jahrhunderte Wärme zu erzeugen, eine wertvolle Ressource darstellen wird.

    Naja, soweit meine Schlussfolgerung aus den von dir dargestellten Fakten.

    Anmerkung: Dass in nahezu allen Produkten auf die ein oder andere Weise Erdöl steckt - geschenkt. Das ist nur "nur" eine für uns besonders bequeme Erscheinungsform von Kohlenwasserstoffen. Könnte man auch aus anderen Vorprodukten herstellen, würde aber Energie kosten. Am Ende landest du bei der Substitutionsproblematik immer beim Punkt Energie. Auf die Spitze getrieben: Mit ausreichend Energie kann man aus Scheisse Gold und aus einem kahlen Felsen eine Parkanlage machen. Das Problem ist also nicht, dass uns das chemische Vorprodukt Erdöl ausgeht, sondern der Energieträger Erdöl - und kurz darauf Erdgas und Kohle!

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  7. @Anonym

    vielleicht verstehen wir uns falsch.

    Eine Strategische ausrichtung auf Kernkraft halte ich für Wahnsinn.

    In der Übergangszeit mit bestehenden Kernkraftwerken die Unabhängigkeit vom Erdöl kompensieren und dann die KKW abzuschalten, Ok, wenn wir tatsächlich nicht genug Strom Erneuerbar produzieren können.

    Mit Strom Kann man aus Scheisse Gold machen, aber nur wenn man die nötigen Anlagen dazu hat.

    Diese Anlagen (Solartreibstoff, Synthesegas ..) fehlen uns. Es wird wahrscheinlich eher 30 Jahre brauchen als 15 bis wir in der Lage wären genug Ersatz herzustellen.

    Wir haben ein Zeitproblem, kein technologisches. Dieses Zeotproblem ist Folge Politischer Handlungsunfähigkeit.

    Die politische Handlungsunfähigkeit besteht wegen der totalen Hötrigkeit der Politik von der Wirtschaft. (Siehe Beitrag Nachhaltigkeit und Politik).

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  8. Ich glaube nicht, dass es an den Anlagen haken wird. Der begrenzende Faktor wird die Energie sein - oder das allgemeine Chaos, falls die Gesellschaft unter dem plötzlichen Schock zusammenbrechen sollte.

    Deutschland war im ersten und zweiten Weltkrieg von wichtigen Ressourcen weitgehend abgeschnitten und konnte schon mit den damaligen technischen Möglichkeiten einiges substituieren. Die heutigen Entwicklungs-, Planungs- und Bauzeiten von technischem Gerät sind hauptsächlich aufgrund von Genehmigungs- und Haftungsfragen relativ lange. Für diese wird sich im Ausnahmezustand niemand interessieren. Wenn unausgereifte Anlagen kaputt gehen oder Arbeiter dadurch zu Schaden kommen, dann ist das halt so. So manche V2 ist 1944/45 sicher auch schon auf der Startrampe explodiert - shit happens.

    Einen Punkt verstehe ich aber nicht: Erst schreibst du von Chaos und Hunger sowie einer deutlichen Dezimierung der Bevölkerung, dann stellst du in Aussicht, dass sich eventuell doch ausreichend Energie aus erneuerbaren Quellen bereitstellen ließe. Das passt nicht zusammen.

    Not, Elend, Zusammenbruch - das sind die Folgen von zuwenig Energie. Wenn du damit rechnest, dann unterstellst du automatisch, dass die Erneuerbaren eben ncht genug Ertrag abwerfen werden, um die Gesellschaft einigermaßen aufrecht zu erhalten. Und wenn das der Fall ist, dann wird jede zusätzliche kWh, die durch Atomkraftwerke (oder sonst eine Energiequelle) bereitgestellt werden kann, das Überleben der Bevölkerung wahrscheinlicher machen.

    Nach heutigem Stand werden bis dahin aber die AKWs stillgelegt, zum Teil schon rückgebaut sein.

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  9. Vielen Dank, das Sie auf diesem Thema weiter herumreiten.
    Ich denke wie Sie, das Atomkraft keine Loesung ist. Vielmehr ist die Sonne in meinem Verstaendnis die einzige natuerliche Energiequelle, die uns gemessen am menschlichen Mass "unendliche" Mengen an Energie zur Verfuegung stellt. Die Technologien zur Nutzung dieser Energiequelle sind vorhanden. Die Notwendigkeit sie zum Einsatz zu bringen auch. Allerdings fehlt noch das "Geschaeftsmodell", das dem bisherigen Energieversorgungsoligopol erlaubt auch auf Basis dieser Technologie seinen raeuberischen Beitrag zum Fortbestand dessen, was man gemeinhin als Zivilisation bezeichnet, zu liefern. Solange also fuer die Inhaber dieses Oligopols kein Weg gefunden ist, die "neuen" Technologien ebenso profitabel zum Geschaeft fuer sich zu machen, wie sie es mit den konventionellen Energietraegern machen konnten, wird sich entgegen jeder Vernunft nichts aendern. Da die Eigentuemer dieser Oligopole bisher auch keinen Leidensdruck verspueren, verharrt das System mit grosser Macht auf dem eingeschlagenen Pfad. Die Vorstellung, das gedankliche Vorwegnahme von leidvollen Entwicklungen ausreicht um hoch profitable Oligopole zu "Innovationen" zu veranlassen ist irrig. D.h. eine Gesellschaft, die die Entstehung von machtvollen Oligopolen zu laesst, laesst damit implizit die Entstehung von leidvollen Entwicklungen zu, da Oligopole keinem Anpassungsdruck ausgesetzt sind bzw. der Mechanismus, der rechtzeitige oder gar proaktive Anpassung an sich aendernde Bedingungen (dazu zaehle ich auch Erkenntniszuwaechse) in oligarchischen Strukturen untergraben und ausser Kraft gesetzt ist. Eine Gesellschaft, die sich die daraus folgenden Erfahrungen ersparen moechte, muss diesen Umstand nicht nur erkennen, sondern auch in ihrer Verfassung und in ihren Gesetzen beruecksichtigen. Da wir aber seit ueber drei Jahrzehnten meinem Eindruck nach unter einer Kaeseglock leben, in der vor allem Restauration und Refeudalisierung betrieben wird, sind entsprechende Debatten und Initiativen, da tabuisiert, nicht mal im Ansatz in der notwendigen Breite gefuehrt oder gar auf den Weg gebracht worden. Das von Ihnen im Artikel verwendete Schaubild beschreibt also einen sehr wahrscheinlichen Verlauf und der Tiefpunkt der Energiefalle wird der Punkt sein, an dem eine Art Leidensdruck auch bei den Eigentuemern der Oligopole angekommen ist oder diese einen Weg gefunden haben mehr Profit aus den "neuen" Technologien zu ziehen als sie es bisher aus den konventionellen Technologien ziehen konnten. Denn die Einsicht, das es politisch klug und vernuenftig waere, Oligopole, also Konstrukte "too big to fail" abzuschaffen und zu zerschlagen, ist ja wie am aktuellen Beispiel Banken ganz offensichtlich bewiesen in einer zur Plutokratie verkommenen Demokratie nicht mehr vermittelbar/umsetzbar.

    Herzliche Gruesse
    Georg Trappe

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  10. "Einen Punkt verstehe ich aber nicht:"
    Ich bin kein Prophet, aber die Anpassung kann von beiden Seiten aus geschehen. einerseits durch Erneuerbare technologien, andererseits durch Zusammenbrch der Konsumgesellschaft in eine Mangelwirtschaft mit allen Konsequenzen. Diese zu kennen maße ich mir nicht an.

    Je nachdem wie gut sich die Gesellschaft organisiert wird die Entwicklung erneuerbarer Substuitutionen schneller oder langsamer von statten gehen.

    Um so mehr die Gesellschaft zerfällt und Handlungsunfähig wird, werden Chaos und Not die "Anpassung" an den Energienotstand begleiten.

    Wie das Gleichgewicht zwischen diesen Extremen aussieht hängt auch von uns ab. Das Gleichgewicht in die richtige richtung zu verschieben ist auch due Intention dieses Blogs.

    Da ich selbst zwischen Hoffnung und Verzweiflung schwanke, werden auch die Beiträge dieses Blogs weiterhin "uneindeutig" bleiben.

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  11. @Georg Trappe,

    Danke für den Kommentar,

    ich sehe die Dinge vielleicht noch extremer. Ohne einen Systemwechsel, der vor allem der Akkumulation von Reichtum und der Bildung von Monopolen ein ende bereitet sehe ich keine Anpassung an die Nachhaltigkeit.

    Wenn ich von Hoffnung spreche meine ich genau dies, dass ich diese Zeit des Umbruchs der Gesellschaft als ein Heilsames Fieber begreife, dass uns den Viralen Infekt des Großkapitals ausschwitzen lässt.

    Wenn ich mir die Forderungen der Spanischen "echte demolratie jetzt" ansehe, sehe ich diese Hoffnung bestätigt.

    Hier einige Punkte aus dem Forderungskatalog.

    ● Die Gier nach Macht und deren Beschränkung auf einige wenige Menschen bringt Ungleichheit, Spannung und Ungerechtigkeit mit sich, was wiederum zu Gewalt führt, die wir jedoch ablehnen. Das veraltete und unnatürliche Wirtschaftsmodell treibt die gesellschaftliche Maschinerie an, einer immerfort wachsenden Spirale gleich, die sich selbst vernichtet indem sie nur wenigen Menschen Reichtum bringt und den Rest in Armut stürzt. Bis zum völligen Kollaps.

    ● Ziel und Absicht des derzeitigen Systems sind die Anhäufung von Geld, ohne dabei auf Wirtschaftlichkeit oder den Wohlstand der Gesellschaft zu achten. Ressourcen werden verschwendet, der Planet wird zerstört und Arbeitslosigkeit sowie Unzufriedenheit unter den Verbrauchern entsteht.

    ● Die Bürger bilden das Getriebe dieser Maschinerie, welche nur dazu entwickelt wurde, um einer Minderheit zu Reichtum zu verhelfen, die sich nicht um unsere Bedürfnisse kümmert. Wir sind anonym, doch ohne uns würde dergleichen nicht existieren können, denn am Ende bewegen wir die Welt.

    ● Wenn wir es als Gesellschaft lernen, unsere Zukunft nicht mehr einem abstrakten Wirtschaftssystem anzuvertrauen, das den meisten ohnehin keine Vorteile erbringt, können wir den Missbrauch abschaffen, unter dem wir alle leiden.

    http://www.spreeblick.com/2011/05/17/regierungsproteste-in-spanien-%E2%80%93-nobody-expects-the-spanishrevolution/

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  12. Nur eine Anmerkung:

    Was mich an der ganzen Diskussion stört, sind die Ultimaten die hier aufgestellt werden: "Meteorit wird uns treffen".
    Es handelt sich gerade beim Erdöl doch um ein stetig (oder vielmehr exponentiell) zunehmendes Problem: die Erdölmenge verknappt sich, Preis steigt. Mobilität nimmt weiter zu, Preis steigt noch schneller.
    In meinen Augen ist die Vorlaufzeit von 20 Jahren absurd: Technologien zur Energieerzeugung wie bspw. Windgasanlagen liegen seit mehr als 20 Jahren in der Schublade. Kleinwasserkraftwerke (Zotloeterer) sind über das Versuchsstadium weit hinaus. Das einzige was noch fehlt ist der politische Wille und - damit es auch die Taxifahrer begreifen - der (Benzin-)Preis.

    Kurz: eine Umstellung von heute auf Morgen (=Katastrophe) steht uns sicher nicht ins Haus. Wir befinden uns mitten in der Übergangsphase!

    Gruss,

    Andi

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  13. @Andi, ich hoffe du hast recht, alle diese Studien sagen das Gegenteil. Niemand hat eine Anspruchshoheit die Zukunft sicher Vorherzusagen.

    Meiner Ansicht nach sind die Argumente überzeugend genug jetzt sofort die Ärmel hochzukrempeln und den Umstieg in Angriff zu nehmen.

    Wie Herr Trappe aber richtig anmerkt, stehen die alten Oligarchien diesem Wandel im Weg. Ihre Profitinteressen bestimmen in weit höherem Maß die Politik als die Wähler oder auch die simple Vernunft.

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